94 Durch die Beschichtung wird das Holz vor Feuchtigkeit und UV-Strahlung geschützt. Die Schutzwirkung ist abhängig von der Auftragsmenge und der Trockenfilmschichtdicke. Höhere Schichtdicken bieten einen besseren Schutz sind jedoch nicht für alle Holzbauteile geeignet. Dickschichtige Beschichtungen werden auf maßhaltigen Holzbauteilen (Fenstern und Außentüren) verwendet, um Quell- und Schwindbewegungen des Holzes zu minimieren. Dadurch wird die Funktionsfähigkeit der Fenster und Außentüren sichergestellt. Nicht maßhaltige Holzbauteile müssen diffusionsoffener und dünnschichtiger beschichtet werden, um ein rasches Abtrocknen des Holzes zu gewährleisten. Deckende Wetterschutzfarben sind elastisch und so formuliert, dass sie trotz hoher Trockenfilmschichtdicken eine ausreichende Wasserdampfdurchlässigkeit haben. Um den Werterhalt der Holzelemente dauerhaft sicherzustellen ist eine regelmäßige Wartung und fachgerechte Instandhaltung erforderlich. Die Haltbarkeit der Beschichtung ist abhängig von der ✓ Holzqualität ✓ Konstruktion ✓ Klimabeanspruchung Aus der Klimabeanspruchung und der Konstruktion (Lage der Holzbauteile) lässt sich die Beanspruchung der Beschichtung und damit der zu erwartende Zeitintervall für die Überholungsbeschichtung ermitteln. Klimabeanspruchung nach DIN EN 927-1 ✓ gemäßigt: Üblicherweise an Nordseiten von Gebäuden (Nordwest bis Nordost) ✓ streng: Üblicherweise an Ostseiten von Gebäuden (Nordost bis Südost) ✓ extrem: Üblicherweise an Süd-, Südwest-, und Westseiten von Gebäuden (Südost bis Nordwest) Konstruktion ✓ geschützt: Die Bauteile sind durch breite Überdachungen gegen unmittelbare Sonneneinstrahlung, Niederschläge und Wind geschützt. Die übrigen Klimaeinwirkungen können ungehindert einwirken. Außenraumklima wirkt z.B. ein auf zurückgesetzte Fensterelemente in Loggien, Laubengangtüren und Dachuntersichten. ✓ teilweise geschützt: Die Bauteile sind in Gegenden mit normaler Schlagregenbelastung bei Gebäuden bis zu 3 Geschossen den gebietsüblichen Klimaeinwirkungen - mit geringem konstruktivem Schutz - direkt ausgesetzt. Regen, Sonne und Wind können unmittelbar auf Bauteile einwirken. ✓ nicht geschützt: Die Bauteile sind in Gegenden mit starker Schlagregenbelastung oder in Gebäuden mit mehr als 3 Geschossen, freistehenden Holzkonstruktionen sowie bei Hangbebauung extremen Klimaeinwirkungen direkt ausgesetzt. Auf die Bauteile wirkt eine starke Bewitterung aus Regen, Sonne und Wind direkt ein. Allgemeine Hinweise Der Abbau verläuft je nach Beanspruchung (schwach, mittel, stark) unterschiedlich schnell. Es können an einem Bauteil / Objekt verschiedene Verwitterungsstadien gleichzeitig vorliegen. Folgeinstandhaltungsintervalle sind in Abhängigkeit vom Zustand der Holzbauteile, Klimabedingungen und der Konstruktion auszuführen. Für die Wartung und Pflege ist der Eigentümer selbst verantwortlich. Dazu gehören auch Inspektion, Reinigung, Wartungs- und Überholungsanstriche. Um den Holzelementen über viele Jahre einen optimalen Schutz zu geben, sind die Oberflächen jährlich auf Verschleiß und Schäden, wie z.B. Verblassen, Kreiden, Risse, Abblättern, mikrobieller Befall (Schimmel, Bläue, Algen), mechanische Beschädigungen usw. zu überprüfen. Schadstellen sind nach vorheriger Reinigung sofort zu überarbeiten bzw. auszubessern. Überholungsanstriche sind auszuführen, bevor es durch Abwitterung zur Freilegung der Holzoberfläche kommt. Die Instandhaltungsintervalle sind abhängig von der Witterungsbeanspruchung und bei Lasuren vom verwendeten Farbton. Helle Farbtöne verkürzen die Instandhaltungsintervalle. Überprüfungen und gegebenenfalls Überholungsbeschichtungen sind bei Lasuren häufiger durchzuführen. Zur Werterhaltung ist es empfehlenswert einen Vertrag zur Inspektion und Instandhaltung (Wartungsplan) abzuschließen. Hinweise zur Instandhaltung und Instandhaltungsintervalle von beschichteten Außenbauteilen können dem BFS-Merkblatt Nr.18 www.farbe-bfs.de entnommen werden. Wartung und Pflege in Anlehnung an DIN EN 927 FACHWISSEN & SYSTEMLÖSUNGEN IM ÜBERBLICK
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